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Kräuterwissen aus dem Bienengarten: Wie du heimische Kräuter für Bienen pflegst und nutzt

Kräuterwissen aus dem Bienengarten: Wie du heimische Kräuter für Bienen pflegst und nutzt

Ein eigener Kräutergarten ist nicht nur eine Quelle aromatischer Schätze für die Küche, sondern auch ein Paradies für Bienen. Die richtige Auswahl und Pflege heimischer Kräuter kann das Bienenwohl fördern und gleichzeitig viele nützliche Vorteile für dich bringen. Besonders im Osten Österreichs, wo das Klima gemäßigt ist, gedeihen viele robuste Kräuter, die sowohl für uns als auch für die Bienen wertvoll sind. Hier erfährst du, welche Kräuter sich besonders gut eignen, wie du sie pflegst und verarbeitest, und wie du gleichzeitig etwas für die Natur tun kannst.

1. Lavendel (Lavandula angustifolia)

Warum Lavendel?
Lavendel ist nicht nur wegen seines betörenden Duftes beliebt, sondern auch eine hervorragende Bienenweide. Seine violetten Blüten locken Bienen mit ihrem reichen Nektarangebot an und bieten ihnen eine wertvolle Nahrungsquelle. Lavendel blüht von Juni bis August und ist ein langjähriger Favorit in bienenfreundlichen Gärten.

Tipps zur Pflege:

  • Standort: Lavendel liebt sonnige, warme Standorte und durchlässige, sandige Böden. Staunässe sollte vermieden werden.
  • Pflege: Schneide den Lavendel nach der Blüte leicht zurück, um die Pflanze kompakt und gesund zu halten.
  • Verwendung: Lavendelblüten können getrocknet und in Duftkissen verwendet werden oder als beruhigender Tee aufgegossen werden. Auch als beruhigendes Lavendelöl lässt er sich verarbeiten.

Tipp für Bienen:
Lavendel bietet langanhaltende Nahrung für Bienen und andere Bestäuber. Pflanze ihn am besten in Gruppen, damit die Bienen leichter auf ihn aufmerksam werden.

2. Salbei (Salvia officinalis)

Warum Salbei?
Salbei ist ein mehrjähriges, aromatisches Kraut, das nicht nur bei uns Menschen beliebt ist, sondern auch bei Bienen. Besonders während der Blütezeit im späten Frühling und Sommersind die violetten Blüten eine willkommene Nahrungsquelle.

Tipps zur Pflege:

  • Standort: Salbei bevorzugt sonnige, warme Plätze und durchlässige, leicht kalkhaltige Böden.
  • Pflege: Salbei ist pflegeleicht und sollte im Frühjahr leicht zurückgeschnitten werden, um die Verzweigung zu fördern.
  • Verwendung: Frische Salbeiblätter sind ein aromatischer Zusatz in der Küche und lassen sich auch zu Tee verarbeiten, der beruhigend auf Hals und Rachen wirkt.

Tipp für Bienen:
Salbei blüht besonders üppig, wenn er regelmäßig beschnitten wird. Achte darauf, die Blütenstände bis zum Ende der Blütezeit stehen zu lassen, bevor du die Pflanze zurückschneidest.

3. Thymian (Thymus vulgaris)

Warum Thymian?
Thymian ist ein winterhartes Kraut, das sowohl in der Küche als auch für Bienen wertvoll ist. Besonders die Arten mit kleineren, zarten Blüten sind bei Bienen beliebt, da sie leicht zugänglich sind und viel Nektar bieten. Thymian blüht von Juni bis August und ist daher ein wichtiger Nährstofflieferant in der Sommerzeit.

Tipps zur Pflege:

  • Standort: Thymian mag sonnige Plätze und trockene, gut durchlässige Böden.
  • Pflege: Schneide Thymian nach der Blüte zurück, um die Pflanze buschig zu halten. Vermeide Überwässerung.
  • Verwendung: Frische oder getrocknete Thymianblätter eignen sich hervorragend als Gewürz, besonders in mediterranen Gerichten. Auch als Heilkraut gegen Erkältungen wird er geschätzt.

Tipp für Bienen:
Pflanze Thymian in Kombination mit anderen Kräutern wie Oregano oder Majoran, die ähnliche Pflegeansprüche haben und ebenfalls bienenfreundlich sind.

4. Borretsch (Borago officinalis)

Warum Borretsch?
Borretsch, auch Gurkenkraut genannt, ist eine wahre Bienenweide. Die leuchtend blauen, sternförmigen Blüten ziehen Bienen förmlich an. Er blüht von Juni bis September und bietet Nektar in einer Zeit, in der andere Pflanzen oft schon verblüht sind.

Tipps zur Pflege:

  • Standort: Borretsch gedeiht auf humusreichen, durchlässigen Böden und mag sonnige bis halbschattige Standorte.
  • Pflege: Er ist einjährig, sät sich aber oft selbst aus. Schneide ihn nach der Blüte zurück, um die Aussaat zu kontrollieren.
  • Verwendung: Die Blätter des Borretschs haben ein gurkenähnliches Aroma und können in Salaten oder als Tee verwendet werden. Die Blüten sind essbar und dekorieren Sommergerichte.

Tipp für Bienen:
Lass Borretsch blühen, bis er von selbst vergeht – Bienen werden es dir danken. Die Pflanze kann sich von Jahr zu Jahr im Garten selbst ausbreiten.

5. Oregano (Origanum vulgare)

Warum Oregano?
Oregano, ein robustes und widerstandsfähiges Kraut, ist nicht nur in der Küche vielseitig einsetzbar, sondern auch eine wertvolle Bienenpflanze. Seine kleinen, zarten Blüten sind ein Paradies für Bienen, die in den Sommermonaten auf der Suche nach Nektar sind.

Tipps zur Pflege:

  • Standort: Oregano liebt sonnige und trockene Plätze mit durchlässigem Boden.
  • Pflege: Schneide ihn nach der Blüte zurück, um die Pflanze in Form zu halten. Oregano ist winterhart und pflegeleicht.
  • Verwendung: Oregano kann frisch oder getrocknet als Gewürz verwendet werden, besonders in mediterranen Gerichten. Er hat zudem entzündungshemmende Eigenschaften und kann in Tees oder Aufgüssen verwendet werden.

Tipp für Bienen:
Oregano blüht besonders lange und bietet Bienen über viele Wochen Nahrung. Er ist eine gute Ergänzung zu anderen Blühpflanzen in deinem Garten.

Wie du deinen Kräutergarten bienenfreundlich gestaltest

Neben der Auswahl der richtigen Kräuter gibt es einige allgemeine Tipps, wie du deinen Garten zu einem echten Bienenparadies machst:

  • Vielfalt fördern: Setze auf eine große Auswahl verschiedener Kräuter, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. So haben die Bienen über die gesamte Saison Nahrung.
  • Kein Einsatz von Pestiziden: Verzichte auf chemische Spritzmittel, um die Bienen nicht zu gefährden. Setze stattdessen auf natürliche Schädlingsbekämpfung wie Nützlinge.
  • Wasserquellen bereitstellen: Stelle eine flache Wasserschale mit Steinen auf, damit die Bienen trinken können, ohne zu ertrinken.
  • Wilde Ecken zulassen: Bienen lieben natürliche, ungestörte Ecken im Garten. Lass einige Pflanzen verwildern oder baue eine kleine Blumenwiese an.

Fazit: Ein Kräutergarten für Mensch und Biene

Ein bienenfreundlicher Kräutergarten bringt nicht nur aromatische und heilende Schätze für deine Küche, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz. Mit den richtigen Pflanzen wie Lavendel, Salbei, Thymian und Oregano lockst du Bienen in deinen Garten und sorgst dafür, dass sie ausreichend Nahrung finden. Gleichzeitig profitierst du von frischen Kräutern, die sich leicht ernten, verarbeiten und vielfältig nutzen lassen.

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